Auszug aus dem Etymologischen Wörterbuch von Gröj Setieleb

Könel, m., 'Plusterwange, Vollwange'

Althochdeutsch: Konellus (Verballhornung des ursprgl. lateinischen Wortes 'Conelasius' = starker Wind
  (nachgewiesen z.B. im Hildebrandslied  (9. Jhdt.)
             Ik gıhorta dat ſeggen
             dat ſih konellus ænon muotın

Mittelhochdeutsch: Könela
Vom Ahd. unterscheidet es sich insbesondere durch die Neben- bzw. Endsilbenabschwächung sowie der Betonungsverlagerung
    (nachgewiesen z.B. bei Walther von der Vogelweide, 1205,
               allez, daz ir habt vernomen,
               daz ist gar ein könela: ir frâget mich.)

köneln Vb. (ich könel, du könelst, wir könneln)
(Achtung: Konsonantenverdoppelung im Plural, sehr selten!)
'Wange aufplustern,'
wird derzeit  nur noch in abgelegenen Tälern des hinteren Mitteltaunus benutzt;
war bis ca. 1980 auch im niedersächsischem Hüddesum bei Hildesheim noch gelegentlich anzutreffen (dieser dort seit tausend Jahren ständig nachgewiesene Gebrauch hängt vermutlich damit zusammen, dass der Heilige Benno um 1010 in Hildesheim geboren wurde. Im Zusammenhang mit der bekannten Fischlegende hat Bischof Benno mehrfach gekönelt - wie in seiner [von seinem Beichtvater Bruder Mircasius verfassten] Biographie an verschiedenen Stellen bezeugt wird)

Könelbacke (unter Verkennung der Bedeutung von Könel hergeleitete Substantivverdoppelung; Pleonasmus, da es so eigentlich Plusterwangenbacke bedeutet)
vorwiegend im St.Georgischen benutzt, dort nachgewiesen seit 2010